Besatzungsmitglieder stürzten beim Abkoppeln zwischen Schlepper und Lastkahn

Was ist passiert?

Es wurden Vorbereitungen getroffen, um einen an einem Lastkahn festgemachten Schlepper aufgrund von schlechtem Wetter abzukoppeln.
Ein Besatzungsmitglied ging zum Lastkahn hinüber, um die Ausrüstung zu überprüfen. Er hat über Funk eine Taschenlampe angefordert.
Ein Matrose (AB) nahm eine Taschenlampe mit an Deck, wo ein zweites Besatzungsmitglied als Sicherheitsaufsicht für das erste Besatzungsmitglied tätig war.
AB übergab sein Funkgerät an das zweite Besatzungsmitglied, das keines hatte.
Während das zweite Besatzungsmitglied mit dem Funkgerät beschäftigt war, fiel der AB ins Wasser.
Das zweite Besatzungsmitglied rief „Mann über Bord“ (MOB), als er erkannte, was passiert war.
Er versuchte, den AB zu retten, fiel aber ebenfalls ins Wasser.
Der MOB-Alarm wurde ausgelöst.
Das zweite Besatzungsmitglied wurde aus dem Wasser gezogen und wegen Unterkühlung behandelt.
Der AB hatte das Bewusstsein verloren. Er wurde mit einem Bootshaken zur Tür der Rettungszone gezogen und manuell aus dem Wasser herausgezogen.
Der AB wurde medizinisch versorgt, überlebte aber nicht.
Warum ist das passiert?
Beide trugen Rettungswesten, die ihnen im Wasser über den Kopf rutschten.
- Rettungswesten mit Schrittgurten waren nicht vorgeschrieben.
Die Besatzung war nicht verpflichtet, Thermoanzüge zu tragen – das Risiko einer Unterkühlung wurde in den Risikobewertungen nicht angegeben.
Die Rettungsausrüstung war nicht für eine schnelle Bergung von MOB zwischen stationären Schiffen geeignet.
Die MOB-Übungen und -Prozesse berücksichtigten nicht das Hineinfallen zwischen zwei Schiffe.
Die Verfahren erlaubten den Schiffstransfer bei ungünstigen Wetterbedingungen nach dem Ermessen des Kapitäns, ohne dass eine Risikobewertung in letzter Minute (LMRA) erforderlich war.
Die Toolbox-Gespräche konzentrierten sich nur auf die Aktivitäten und nicht auf die damit verbundenen Risiken.
Welche Lehren wurden daraus gezogen?

Ziehen Sie die Einführung von Rettungswesten mit Schrittgurten in Erwägung.
Stellen Sie sicher, dass eine Hebeleine und eine Tasche für den Umschlag der Ausrüstung von Schiff zu Schiff verwendet werden – und dass die gesamte erforderliche Ausrüstung vor dem Start festgelegt wird.
Überprüfen Sie die MOB-Verfahren, um zwei stationäre Schiffe/zwischen Schiff und Kai mit einzubeziehen.
Nehmen Sie das Risiko einer Unterkühlung in Verfahren und Risikobewertungen auf.
Stellen Sie sicher, dass Toolbox-Gespräche situative Risiken und Änderungen der Betriebsbedingungen beinhalten.
Stellen Sie sicher, dass bei Arbeiten, die nicht sicher ausgeführt werden können, das Recht auf Arbeitsunterbrechung angewendet wird.
Beurteilen Sie die zusätzlichen Risiken bei der Durchführung von Routinetätigkeiten unter abnormalen Bedingungen.
Überprüfen Sie die Verfahren für den direkten Personaltransfer von Schiff zu Schiff.
Fragen Sie sich selbst oder Ihr Team
Welche Art von Rettungswesten tragen Sie an Bord Ihres Schiffes?
- Sollten Sie eine andere Rettungsweste/PSA tragen?
Ist es erforderlich, dass Sie Thermoanzüge tragen? Falls nicht, warum nicht?
Decken Ihre Verfahren alle Risiken ab, denen Sie ausgesetzt sein könnten?
Was sind die Schwerpunkte Ihrer Toolbox-Gespräche? Wie könnten sie verbessert werden?
Welche Maßnahmen haben wir ergriffen, um zu verhindern, dass so etwas bei uns passiert? Welche anderen Sicherheitsvorkehrungen sollten wir treffen?

Veröffentlicht am 27/02/22 92 Aufrufe

Ein Schlepper wurde von einem Lastkahn getrennt, als ein Besatzungsmitglied ins Wasser fiel. Ein zweites Besatzungsmitglied fiel ebenfalls ins Wasser, als er versuchte, das erste Besatzungsmitglied zu retten. Eines der Besatzungsmitglieder musste wegen Unterkühlung behandelt werden, das andere Besatzungsmitglied überlebte diesen Unfall nicht.

Mit freundlicher Genehmigung der IMCA