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Arbeiter steigt während Reinigungsarbeiten unbefugt in Kerosintank

  • Was ist passiert?

    Zwei Techniker und ein Supervisor (alle mit einschlägiger Erfahrung) waren dabei, einen unterirdischen Kerosintank vor der Druckprüfung zu reinigen und zu entgasen.

    Das Produkt wurde bis auf Bodenrückstände entfernt. Es war geplant, den Tank mit Seifenlauge zu reinigen und die Bodenrückstände abzupumpen.

    Da keine Pumpe und auch kein Wasser zur Verfügung standen, beschlossen sie, die Bodenrückstände mit einem an einer Schnur befestigten Aluminiumeimer zu entfernen.

    Einer der Arbeiter sprang entgegen den Anweisungen seines Supervisors in den Tank und begann, das restliche Produkt am Boden des Tanks herauszuschaufeln. Er wurde dabei bewusstlos. Der zweite Techniker stieg ebenfalls in den Tank, um ihn zu retten, wurde dabei aber auch ohnmächtig.

    Der Supervisor band sich ein Seil um die Brust, stieg in den Tank und rettete den zweiten Techniker und verlor daraufhin das Bewusstsein. Er wurde von Beistehenden mit dem Seil herausgezogen.

    Der erste Techniker wurde später von der Feuerwehr geborgen und für tot erklärt.

    Ansicht von oben, das Mannloch eines Erdtanks mit entfernter Abdeckung
  • Warum ist das passiert?

    Ein Gefahrenabwehrplan und ein Erlaubnisschein waren erstellt und genehmigt worden. Da kein Einstieg in den Tank erforderlich war, lag weder eine Einstiegserlaubnis vor, noch waren Gaswarngeräte bereitgestellt worden.

    Änderung des Arbeitsumfangs: Es kam zu Verzögerungen bei der Bereitstellung der Pumpe und vor Ort gab es kein Reinigungswasser.

    Wahrscheinliche Ursachen für die Ohnmachtsanfälle und den tödlichen Ausgang:

    • Hochkonzentrierte Kohlenwasserstoffdämpfe können giftig und ebenfalls explosiv sein.
    • Sauerstoffmangel
    • Schwefelwasserstoff: Durch bakterielle Aktivität in Schlammrückständen am Tankboden kann Schwefelwasserstoff erzeugt werden - dieser ist sehr giftig. Bei höheren Konzentrationen kann der charakteristische Geruch nach faulen Eiern nicht mehr wahrgenommen werden, was eine wesentliche Gefahr von Kohlenwasserstoff-Lagertanks darstellt.
    • Andere giftige Gase: hauptsächlich Abgase von Fahrzeugen an der Tankstelle
    Das Tankinnere
  • Welche Lehren wurden daraus gezogen?

    Enge bzw. geschlossene Räume und insbesondere unterirdische Kohlenwasserstoff-Lagertanks stellen eine Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Personen dar.

    Arbeitsverfahren sollten so gestaltet werden, dass das Einsteigen in Behälter/Tanks möglichst vermieden wird.

    Wenn die Arbeiten nicht wie geplant ausgeführt werden können, müssen sie eingestellt werden.

    Für den Einstieg in einen engen Raum ist Folgendes erforderlich:

    • Spezieller Erlaubnisschein
    • Überprüfung der atmosphärischen Bedingungen vor dem Einstieg
    • Schutzmaßnahmen wie Aufsicht und Notfallevakuierungsplan

    Bei Destillaten (Kerosin, Diesel, Heizöle etc.) muss stets die Gefahr von Schwefelwasserstoff berücksichtigt werden.

    Versuchen Sie nie, eine Person aus einem engen Raum zu retten, wenn keine Vorkehrungen für Ihre eigene Rettung getroffen worden sind.

    What learn - icon
  • Fragen Sie sich selbst oder Ihr Team

    Wie kann es bei uns zu solch einem Vorfall kommen?

    Warum haben die Arbeiter Ihrer Meinung nach so gehandelt?

    Erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie eine ähnliche Aufgabe ausführen mussten, aber nicht die richtige Ausrüstung dazu hatten oder Abweichungen vom Arbeitsplan auftraten. Wie haben Sie sich verhalten?

    Was sieht der Arbeitsplan für Ihre heutigen Tätigkeiten vor? Was machen wir, wenn sich der Plan ändert?

    Was können wir sonst noch aus diesem Vorfall lernen?

    Ask your crew - icon
Veröffentlicht am 17/08/21 275 Aufrufe

Bei Tankreinigungsarbeiten sprang ein Techniker in einen Kerosintank, um Produktreste zu entfernen, da keine Pumpe zur Verfügung stand. Seine Kollegen sprangen hinterher, um ihn zu retten. Ein Techniker starb, der andere wurde vom Supervisor gerettet.