Unkontrollierte Explosion bei Kampfmittelräumung

Was ist passiert?
Bei Arbeiten zur Kampfmittelräumung wurde ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug (ROV) eingesetzt, um eine Sprengladung am Zielobjekt auf dem Meeresboden anzubringen und dann aus der Ferne zur Detonation zu bringen.
Dies war bereits die siebente Sprengladung, die vom ROV angebracht wurde. Bei allen vorherigen Arbeiten in den letzten zwei Wochen waren keinerlei Probleme aufgetreten.
Ein normgerechter Ladungsträger wurde dazu an den Manipulatorarmen des ROV angebracht und umfasste Folgendes:
- Metallrahmen des Ladungsträgers
- Blowfish Transducer (LAT) mit eindeutigem Code
- 5 kg Semtex-Sprengstoff
- 1 x elektrischer Zünder
- 0,5 m lange Sprengschnur
- PVC-Mantel der Sprengschnur
- Swiss Shield Hochfrequenzschirmung
- Verschiedene Kabelbinder und Befestigungen
Das ROV wurde vom Schiff gehoben und sollte gerade ins Meer ausgesetzt werden, als es zu einer unkontrollierten Explosion kam, die das ROV erheblich beschädigte.
Es gab keine ernsthaften Verletzungen. Fünf Besatzungsmitglieder wurden jedoch nach dem Anlegen des Schiffes mit Verdacht auf Schock und vorübergehendem Hörverlust ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt.
Warum ist das passiert?
Vor der Explosion war das Triebwerk und Sonarsystem des ROV aktiviert worden, um den Unterwassereinsatz vorzubereiten.
Die Explosion hatte folgende mögliche Ursachen:
- eine durch den Zünder oder die Swiss Shield Abschirmung erzeugte Interferenz
- ein von der Swiss Shield Abschirmung eingeführtes unberücksichtigtes Risiko (z. B. Bewirkung einer Erdung)
- elektrische / akustische Wechselwirkung zwischen dem ROV und der Ladung (durch normale oder abnormale Bedingungen)
Welche Lehren wurden daraus gezogen?

Das Triebwerk und Sonarsystem des ROV sollten erst dann eingeschaltet werden, wenn sich das ROV unter der Wasseroberfläche befindet.
Der Ladungsträger sollte aus einem nichtmetallischen Material bestehen.
Alle Kabel und Leitungen müssen gerade und nicht aufgerollt sein.
Weitere Untersuchungen zu Abschirmungen zum Interferenzschutz werden empfohlen.
In Bezug auf die Entsorgungsmethode und -kompetenz ist bei der Kampfmittelräumung noch größere Sicherheit erforderlich.
Fragen Sie sich selbst oder Ihr Team

Wie könnte es hier zu solch einem Vorfall kommen?
Welche Vorkehrungen haben wir getroffen, um das Risiko unkontrollierter Explosionen zu verringern?
Wenn sich bei uns ein solcher Vorfall ereignen sollte, welche proaktiven Schritte müssen wir vornehmen, um den Schaden zu minimieren?