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Arbeiten in engen Räumen auf Erlaubnisschein für Streicharbeiten in Wassertank nicht ausgewiesen

  • Was ist passiert?

    Das Kontraktorenteam kam früh am Standortbüro an, um einen Wassertank von innen zu streichen.

    Zur Vorbereitung der Streicharbeiten war der Tank am Vortag gewaschen und entleert worden.

    Als der Betreiber eintraf, stellt er dem Team eine offizielle Kurzzeiterlaubnis aus.

    Der Maler stieg in den Tank und begann mit den Streicharbeiten. Nach 15 Minuten verließ er den Tank, um eine kurze Pause zu machen. Anschließend stieg er zurück in den Tank, um seine Arbeiten fortzusetzen und hielt dabei seine Patronenfiltermaske in der Hand.

    Der Aufsichtsführende, der auf dem Tank stand, hörte den Maler rufen. Er sah, dass der Maler umgefallen und bewusstlos geworden war.

    Da es keinerlei Vorkehrungen für eine Notevakuierung gab, dauerte es 10 Minuten, um den verunglückten Arbeiter mit einem Körpergurt aus dem Tank zu ziehen.

    Der Maler kam wieder zu Bewusstsein und wurde in eine Klinik gebracht, aber noch am selben Tag wieder entlassen.

    Das erste Bild zeigt die Außenseite des Wassertanks, dessen Türen größtenteils geschlossen sind. Das zweite Bild zeigt den leeren Wassertank von innen, in dem ein Schutzhelm am Boden liegt.
  • Warum ist das passiert?

    Auf dem Arbeitserlaubnisschein waren keine Arbeiten in engen Räumen ausgewiesen. Die Aufgabe wurde als „Reinigung und Lackierung des Wasserbehälters“ beschrieben.

    Bei der Arbeitssicherheitsanalyse wurde es versäumt, alle Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen für Arbeiten in engen bzw. geschlossenen Räumen zu identifizieren: giftige organische Dämpfe, Ansammlung brennbarer organischer Dämpfe im Tankinneren usw.

    Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wurde nicht benutzt: Der Arbeiter hatte versäumt, seine Patronenfiltermaske bei der Rückkehr in den Wassertank wieder aufzusetzen.

    Falsche PSA: Die Filterpatrone der Maske war nur für Außenarbeiten geeignet. Sie schützt nicht vor Sauerstoffmangel im Tank.

    Unzureichende Belüftung: keine Fremdbelüftung zur Ableitung der Farbdämpfe und Frischluftzufuhr. Für die Streicharbeiten wurde kein Luftventilator zur Verfügung gestellt.

    Das Team ignorierte die grundlegenden HSE-Regeln oder war sich dieser nicht bewusst. Zwischen dem Vorgesetzten und dem Arbeiter bestand eine Sprachbarriere. Der aufsichtsführende Mitarbeiter war mit Arbeiten in engen Räumen nicht vertraut.

    Die vom Arbeiter getragene graue Filtermaske
  • Welche Lehren wurden daraus gezogen?

    Sorgen Sie dafür, dass alle Beteiligten die Bedeutung des Erlaubnisscheinprozesses verstehen und nicht als bloßen Papierkram abtun!

    Stellen Sie sicher, dass die Beschreibung der Aufgabe auf dem Arbeitserlaubnisschein vollständig und korrekt ist.

    Stellen Sie sicher, dass alle auf dem Erlaubnisschein angegebenen Maßnahmen vor Arbeitsbeginn korrekt umgesetzt werden: angemessene Aufsicht, PSA, korrekte Materialien/Ausrüstungsgegenstände usw.

    Jede noch so dringende oder kleine Änderung bzw. Abweichung bedarf einer Risikoanalyse.

    Organisieren Sie Auffrischungslehrgänge zum Erlaubnisscheinprozess. Sorgen Sie dafür, dass Mitarbeiter ihre Zuständigkeiten verstehen.

    Halten Sie vor Beginn aller Arbeiten ein Sicherheitsgespräch oder sogenanntes Toolbox-Gespräch zu den unternehmensspezifischen Vorschriften, lebensrettenden Maßnahmen sowie zur Befugnis, Arbeiten bei Sicherheitsbedenken zu unterbrechen.

    Bereiten Sie für alle Arbeiten, für die Kurzgenehmigungen gelten, einfache Standortanweisungen vor. Legen Sie offiziell fest, für welche Arbeiten eine Kurzgenehmigung ausreicht und für welche nicht.

    Ein Arbeiter hält den Gurt hoch, mit dem der verunglückte Mitarbeiter aus dem Tank geborgen wurde.
  • Fragen Sie sich selbst oder Ihr Team

    Wie kann es bei uns zu solch einem Vorfall kommen?

    Wozu dient ein Arbeitserlaubnisschein?

    Woher wissen wir, dass alle relevanten Gefahren im Zusammenhang mit Arbeiten in engen bzw. geschlossenen Räumen im Rahmen der Arbeitsicherheitsanalyse bewertet wurden?

    Welche Schutzmaßnahmen haben wir für das Einsteigen in enge Räume ergriffen? Welche weiteren Vorkehrungen sind erforderlich?

    Welche PSA benutzen wir? Woher wissen wir, dass es sich um die richtige PSA handelt?

    Was ist für einen Notfall geplant?

    Was können wir sonst noch aus diesem Vorfall lernen?

    Ask your crew - icon
Veröffentlicht am 17/08/21 215 Aufrufe

Ein Maler verlor bei Streicharbeiten im Inneren eines Wassertanks das Bewusstsein. Auf dem Erlaubnisschein waren die auszuführenden Streicharbeiten nicht als Arbeiten in engen Räumen ausgewiesen worden. Die vorgesehene PSA war ungeeignet und wurde nicht benutzt.